Rosinas Welt Kolumne Mai 2017

Liebe Leserin,
lieber Leser,

mein Name war Rosina. Sechs Jahre bin ich alt geworden. Wer meine Geschichte kennt, könnte meinen, ich wäre vom Pech verfolgt gewesen. Man denke nur an meinen schwierigen Start ins Leben, von dem ich im allerersten Newsletter berichtet hatte. Kein Zuhause, halb verhungert, furchtbar krank und fast blind. Um ein Haar wäre es das damals mit mir schon gewesen. Und nun zum Ende meines Lebens die schlimme Herzkrankheit, die es mir von Tag zu Tag schwerer gemacht hat, mein Dasein sorgenfrei zu genießen – bis es nicht mehr ging und meine geliebten Menschen mich erlösen mussten.

Aber nicht das Pech hat mein Leben geprägt, ganz im Gegenteil. Ich hatte ja so viel Glück. Denk nur, ich musste nicht als junge Katze sterben, wie viele andere, die wild geboren oder ausgesetzt wurden. Die ehrenamtlichen Helfer von SAMT haben mich in letzter Sekunde gefunden und mir so das Leben gerettet. Und ich bekam nicht nur Nahrung und medizinische Versorgung, nein, ich Glückspilz hatte auch ein ganz tolles Zuhause gefunden mit netter Katzengesellschaft und Menschen, die mich wahnsinnig geliebt haben. So eine wie mich bekommt man nur einmal im Leben, hat mein Frauchen immer gesagt.

Ich lebte glücklich mit meinen „Schwestern“ Lisa, Mia, Molly und später auch Rebecca in einem schönen Zuhause. Wir konnten den ganzen Tag herumtollen oder gemütlich faulenzen und einfach unser Leben genießen. Unsere Menschen spielten und schmusten oft mit uns. Am Abend dann habe ich mich immer bei ihnen im Bett ganz fest angekuschelt. So sollte es jeder Samtpfote gehen.

Und auch in meinen letzten Monaten, wo es mir nicht mehr gut ging, war ich niemals allein. Es wurde für mich gesorgt, um meine Beschwerden zu lindern und mir die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Zu meiner Freude haben mir zusätzlich noch viele Leser die Daumen gedrückt und mir Mut zugesprochen. Leider war diese Zeit kürzer als erhofft. Ich habe wirklich alles gegeben, das kannst Du mir glauben, aber zum Schluss konnte ich einfach nicht mehr.

Voller Dankbarkeit blicke ich zurück auf mein Leben, in dem mir so viel Glück widerfahren war. Leider muss ich meine „Schwestern“, besonders die süße Molly, und meine Menschen nun zurücklassen. Seid nicht traurig, möchte ich sagen, behaltet mich mit all den guten Erinnerungen in euren Herzen! Und vielleicht gebe ich mit meinem Fortgang nun den Platz frei für eine andere arme Katzenseele, die Hilfe und Zuwendung braucht.

Bis zum nächsten Mal, dann mit meiner lieben, kleinen Molly, die nun in meine Fußstapfen treten und den Newsletter fortführen wird.

Deine Rosina

Rosinas Grab.

5 Kommentare


  1. Liebe Rosina,
    Wie schön, dass Du nach einem holprigen Start ein so schönes und liebevolles Zuhause gefunden hattest. Jetzt bist Du über die Regenbogenbrücke gegangen und triffst an einem anderen Ort neue Freunde. Sei sicher, dass Dich alle – und ganz besonders Deine Dosenöffner – für immer im Herzen tragen werden. Ich bin sehr traurig.
    Deine Eva

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  2. Liebe tapfere Rosina,

    ich bin so traurig, dass Du nicht mehr da bist.

    Aber ich denke, Du hast es jetzt besser ohne die Schmerzen und die Beschwerden.
    Du warst eine ganz besonders tapfere kleine Samtpfote, und wir alle werden Dich nicht vergessen.
    Vielleicht ist es für Deine Menschen ein kleiner Trost, dass Du nicht mehr leiden musst.

    Mach’s gut, liebe Rosina!

    Deine Christa mit Lucy, Emil
    und unseren Sternchen Eddi und Chaster, den wir am 20.April gehen lassen mussten…

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  3. Liebe Rosina,

    wer so tapfer war, wird auf der Anderen Seite der Regenbogenbrücke Frieden & gute Freunde finden.
    R.I.P. und lenke von oben die Katzenwelt zum Guten.

    Astrid & Familie (mit den Baggerkindern Ginny & Luna)

    P.S.: Du hast sooooo einen fröhlichen bunten GedenkStein auf deiner letzten Ruhestätte, wunderschön und nur für Dich gemacht.

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  4. Wenn es soweit ist

    Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
    und quälende Pein hält ständig mich wach
    Was Du dann tun mußt – tu es allein,
    Die letzte Schlacht wird verloren sein.

    Daß Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
    Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
    An diesem Tag – mehr als jemals geschehn
    muß Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

    Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
    Furcht vor dem Muß? Es gibt kein zurück.
    Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
    Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

    Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
    Es war Deine liebe, die Du mir erwiesen.
    Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

    Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
    der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
    Wir waren beide so innig vereint.
    Es darf nicht sein, daß Dein Herz um mich weint

    Aus dem englischen übersetzt von Werner Schuster 1983

    Kleiner Trost, hat mir damals sehr geholfen. P.W.

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