Von Eva Volk/ SAMT e. V. Fast jeder hat schon einmal im Fernsehen die Bilder von Suchhunden gesehen, die bei der Suche nach Verschütteten zum Einsatz kommen. Auch liest man häufiger von Suchhunden, die bei der Suche nach Vermissten, z. B. dementen Personen helfen. Aus dem Englischen hat sich hierfür die Bezeichnung Mantrailing eingebürgert (man = Mensch, trail = verfolgen). Was nicht jeder weiß ist, dass Suchhunde nicht nur für die Suche nach Personen eingesetzt werden können, sondern auch für die Tiersuche. Eigentlich klar, denn z. B. bei der Jagd werden Hunde für eben diese Tätigkeit eingesetzt, wenn auch aus betrüblichem Anlass.
Den fantastischen Geruchssinn der Hunde macht man sich bei jeder Suche zunutze. Manche Hunderassen gelten als besonders prädestiniert für die Sucharbeit nach einem individuellen Geruch, z. B. Bluthunde, aber letztlich hängt alles vom Talent des einzelnen Hundes ab. Um zum erfolgreichen Einsatz zu kommen, müssen die Hunde eine gründliche Ausbildung durchlaufen, die bei seriösen Anbietern i.d.R. rund zwei Jahre dauert. Beginnt die Arbeit bereits mit einem Welpen, gehört das Erlernte bald zu seinem normalen Verhalten. Dies ist natürlich einfacher umzusetzen als der Start mit einem älteren Hund. Aber auch hier können sehr gute Erfolge durchaus erzielt werden.
Täglich verschwinden unzählige Haustiere, insbesondere Hunde sind plötzlich nicht mehr am Ende der Leine oder im Garten, sondern rennen fort von ihren Besitzern. Sei der Anlass nun ein Schreckmoment, ein Unfall, Jagdtrieb oder das unbändige Interesse an einer läufigen Hündin, in jedem Fall ist der Hund weg und der Besitzer in Panik. Leider sind die eigenen Bemühungen – rufen, locken, alle Nachbarn abklappern – nicht immer von Erfolg gekrönt. Insbesondere bei scheuen Tieren gestaltet sich das Wiederfinden oftmals mehr als schwierig. Hier können Suchhunde helfen.
Wer jetzt glaubt, ein Anruf, Suchhund kommt und findet, der freut sich eventuell etwas zu früh. Insbesondere macht der Einsatz Sinn, wenn das Tier mit Halsband und Leine entlaufen ist, was die Gefahr des Festhängens beinhaltet. Genauso ist die Suche nach bei Unfällen verletzten oder kranken Tieren angezeigt. In jedem Fall kann der Suchhund behilflich sein, das Gebiet, in welchem der entlaufene Hund ist, einzugrenzen. So wird nicht unter Umständen in der völlig falschen Gegend gesucht. Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass man mit dem Suchhund den eigenen Hund quasi vor sich hertreibt, was beim Einfangen nicht hilfreich ist. Wo immer möglich, d. h. bei regelmäßigen Sichtungen des Tieres, kann das gezielte Einrichten von Futterstellen zielführender sein. Bei sehr verängstigten oder traumatisierten Tieren kann der Einsatz von Lebendfallen hilfreich sein.
Entscheidet man sich für den Einsatz eines Suchhundes, empfiehlt sich eine überlegte Auswahl. Nicht jeder Anbieter für die Tiersuche ist so seriös, wie er scheinen möchte. Leider ist in Deutschland die Bezeichnung Hundetrainer nicht zertifiziert, jeder kann sich so nennen und Leistungen anbieten, also auch Suchhunde.
Auch wenn die Verzweiflung der Besitzer groß ist, sollte mit Bedacht vorgegangen werden, damit auch entsprechende Resultate erzielt werden. Informieren Sie sich im Internet, bevor Sie anrufen! Wie wird die Ausbildung durchgeführt? Weist der Anbieter auf Alternativen zum Suchhund hin? Was wird behauptet hinsichtlich der Erfolgsaussichten bei älteren Duftspuren? Wie sieht es mit der Vergütung des Einsatzes aus? Es gibt z. B. Anbieter von Suchhunden, die nur die Anreise in Rechnung stellen, der Einsatz des Suchhundes ist ehrenamtlich. Hier steht mit Sicherheit nicht der Profitgedanke im Vordergrund.
Abschließend kann man sagen, dass der Einsatz eines Suchhundes bei einem vermissten Tier zwar kein Allheilmittel ist, aber doch den entscheidenden Unterschied machen kann. Wobei natürlich zu hoffen ist, dass man niemals in die Situation kommt, tatsächlich eines der schlauen Tiere wirklich zu benötigen.